De Telegraaf (2011-2)

Ganz Rotterdam steht Kopf, die Schale ist da, die ganze Stadt ist eine einzige Partymeile!!!!
Mannschaft und Trainer bedanken sich, bei allen die an sie geglaubt haben .

In der niederländischen Ehrendivision steht das Saisonfinale vor der Tür und obwohl noch überaus entscheidende Spiele anstehen, darf beim noch amtierenden Meister Ajax Amsterdam schonmal vorsichtig Bilanz gezogen werden.

Es trat das ein was viele Experten befürchtet hatten: der noch jungen Ajax Mannschaft wurde der Tanz auf drei Hochzeiten zu anstrengend und so findet man sich derzeit nur auf dem fünften Platz wieder. In der letzten Saison noch von einer unglaublichen Euphoriewelle getragen, wirkte man in der Liga in diesem Jahr nicht selten müde und uninspiriert. Ganz anders dagegen präsentierten sich die Schützlinge von Coach Biber im heimischen Amstel-Cup, in dem man in der nächsten Woche im Finale auf Roda-Kerkrade trifft, und in der Champions League, in der man sich in Amsterdam, nach zuletzt starken Leistungen berechtigte Hoffnungen auf das Achtelfinale macht.

Doch welchen Preis fordern diese glanzvollen Auftritte in den Pokalwettbewerben? Im Finale des Amstel-Cups geht man als klarer Außenseiter ins Rennen und auch in Europa kann der Traum in der KO-Runde gegen starke Gegner schnell ein jähes Ende finden. Man läuft in Amsterdam also Gefahr am Ende überall knapp zu scheitern und damit den Aufsprung auf den Zug nach Europa im nächsten Jahr zu verpassen. 

Nun sei Ihnen aber hiermit noch nicht der Abgesang geblasen, sondern eifrig nach vorn geschaut, denn drei Spiele bleiben dem sympathischen Traditionsverein ja noch, um doch noch alles zum Geraden zu biegen. Wir jedenfalls drücken Coach Biber und den "jungen Wilden" die Daumen! Auf gehts Ajax

"Das war nicht mehr als das letzte Laue Winchen," grummelte ein älterer Zuschauer nach den letzten Partien von Cambuur-Leeuwarden. Nun, irgendwie wird er Recht haben - denn der Wurm scheint drinnen zu schein im Spiel der Vereins aus dem Friesenland.

Aber immerhin - im EC hat man die erste Hürde bestanden und ist eine Runde weitergekommen im europäischen Wettbewerb - und trifft nun nach langer Zeit auch mal wieder auf einen irischen Vertreter. Aber ob das noch motivieren kann? Der ältere Zaungast hatte auch gleich eine Erklärung parat:

"Das ist doch schon klar, dass der Trainer den Verein verlassen wird, da brauchen Sie mir nix erzählen. Alles schon vereinbart! Da wird nix mehr passieren, warum auch, in Holland geht es ja leider kaum noch voran!"

Sicherlich eine kurze Analyse, die allerdings wohl zutreffen dürfte - von den anderen Vereinen kann man in der Presse wenig lesen, es werden verzweifelt Trainer gesucht, und Wandervogel Dirk ist eh dafür bekannt, nach 4-8 Saisons den Verein zu wechseln und eine neue Heimat zu suchen. 

Aber was sagt dieser eigentlich dazu?

"Es ist noch nichts entschieden, aber es ist Fakt, dass ich ein interessantes Angebot vorliegen habe. Was passiert wird man aber noch sehen. Und diese Saison - mindestens! - gehört mein Herz noch dem SC, und wenn ich mich schon am Ende verabschiede dann bitte auch mit mindestens noch einem Titel!"

"Fakt ist, dass ich den Vetrtrag hier damals für 4 Saisons abgeschlossen habe, und Fakt ist auch, dass diese Saison laut Vertrag die letzte ist. Zumindet laut Vetrag," ließ Dirk die anwesende Presse wissen, die sich zur wöchentlichen Pressekonferrenz versammelt hatte.

Die Gerüchte mehren sich, dass ein Zweitligaverein in England - der die besten Chancen auf den Aufstieg in die Premier League hat - offen um den Meistertrainer der blau-gelben Kicker buhlt. Und man meint nunmehr auch in Leeuwarden, gewisse Tendenzen festzustellen, dass der Coach, der immerhin zweimal Meister und einmal Pokalsieger wurde - am Ende der Saison die Reise über den Kanal wagen wird.

"Es ist ihr gutes Recht, zu fragen und zu recherchieren, und es ist mein gutes Recht, den Markt in Augenschein zu nehmen und mir Angebote anzuhören," ließ Dirk die versammelten Medienvertreter dann weiter wissen. "Aber wo die Reise hingeht - das bestimme am Ende dann immer noch ich ganz alleine."

Hört sich nach dem Anfang einer langen Pokernacht an...

.. nun, eigentlich kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich schon die sechste Saison, die nun mehr für Dirk begonnen hat. 5 Jahre Niederlande - zweimal Meister, einmal Pokalsieger, CL-Viertelfinale - das ist sicherlich eine Statistik, die sich sehen lassen kann.<p>"Aber das ist nicht alles, das ist nur eine Seite der Medaille," so der Trainer aus dem friesischen Städtchen, "denn letzte Saison haben wir am Ende noch alles verspielt, es hätte viel mehr herauskommen können, aber es sollte halt wohl doch nicht sein.. mal schauen, ob wir das in dieser Saison besser hinbekommen."<p>Die Situation in den Niederlanden ist sicherlich nicht einfacher geworden, denn immer noch suchen viele Vereine verzweifelt einen Trainer - und das, obwohl die Liga doch durch Kontinuität punkten kann?<p>"Ich weiß nicht, woran es liegt," so Dirk weiter, "aber es wäre schön, wenn sich noch ein paar "Freiwillige" finden würden."<p>Immer wieder gibt es Gerüchte, dass England lockt mit seiner aktiven Zeitung, den schweren Gegnern und dem Ruhm, den man dort einsammeln kann, aber Dirk kann hier noch entschieden abwehren:<p>"Ich bin Trainer in Holland und sonst nirgends!"